Legionellen

Legionellen-Pneumonie ist der Öffentlichkeit normalerweise eher unter dem Namen Legionärskrankheit bekannt. Das kommt daher, weil die Krankheit erstmals 1976 bei einem Treffen von Kriegsveteranen in Philadelphia USA aufgefallen ist. An diesem Konkress nahmen über 4000 Teilnehmer teil, von denen rund 200 an einer merkwürdigen, besonders schweren Lungenentzündung erkrankten. 30 Personen starben an den Folgen der Krankheit. Auf der fieberhaften Suche nach dem Krankheitserreger gelang es Forschern erst im Januar 1977 den Verursacher der Krankheit zu isolieren. Das stäbchenförmige Bakterium wurde Legionella pneumophila genannt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es die Erkrankung schon wesentlich länger.

Bei der Legionärskrankheit handelt es sich um eine schwere Form der Lungenentzündung mit allgemeinen Grippesymtomen. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit beträgt 2-10 Tage. Die Letalität oder Sterblichkeitsrate lag in den 90er Jahren bei ca. 15-25%. Seit den 2000er Jahren ist die Letalität auf unter 10% gesunken. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Krankheit heute allgemein bekannt ist und Mediziner sensibilisiert sind, heute  die Krankheit schnell erkennen und richtig behandeln.

Die stäbchenförmigen Bakterien mit einer Größe von 1-5 µm gelangen durch Einatmen  von kontaminiertem Wasser als Aerosol (= Schwebeteilchen, luftgetragene Partikel) in den Körper. Legionellen vermehren sich in Süßwässern bei Temperaturen zwischen 30°C und 45°C. Dies sind genau die Temperaturen, die beim Duschen, in Whirpools oder klimatisierten Räumen herschen. Aber auch Hochdruckreiniger oder Blumenspritzen können Kontaminationsquellen sein. Da Legionellen auch natürlicher Bestandteil von Süßwässern wie z.B. Seen und Flüssen sind, gelangen Legionellen in ungefährlicher Konzentration in die Hausinstallation. Dort vermehren sie sich in Warmwassersystemen, die falsch betrieben oder nicht gewartet werden.

Legionellenwachstum wird vermieden bei Wassertemperaturen unter 25°C und über 55°C, Deswegen müssen Kaltwassertemperaturen über 25°C vermieden werden. Dies wird z.B. durch Dämmung von Kaltwasserleitungen gegen Erwärmung erreicht. Bei Warmwasser- und Zirkulationssystemen dürfen Temperatuen von 55°C nicht unterschritten werden. Dies wird erreicht, indem Trinkwassererwärmer mit Temperaturen über 60°C betrieben werden, durch ausreichende Dämmung als Schutz vor Abkühlung und ausreichende Zirkulationsströme, die Wärme nachliefert. Durch regelmäßige Inspektion und Wartung müssen die Betriebsbedingungen überwacht und erhalten werden.